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HOE_Leonie Saugspier II

Leonie Saugspier. Foto: Rainer Nitzsche

18-jährige Leonie Saugspier vom Samerberg gewinnt Goldmedaille im Reitsport „Working Equitation“

Von Rainer Nitzsche
Bei den Europameisterschaften (Fite EM) in Working Equitation, der aufstrebenden Turnierform einer südeuropäischen Arbeitsreitweise, hat die 18-jährige Leonie Saugspier vom Samerberg mit ihrer 10-jährigen Stute (deutsches Sportpferd), in der Konkurrenz der Juniorenklasse M, die Goldmedaille und den Europameister-Titel gewonnen. Ausgetragen wurden die Meisterschaften in Arezzo, Italien. Diese Turnierform wird in 4 Einzeldisziplinen geritten (Dressur, Stiltrail, Speedtrail
und Rinderarbeit).


Beim Leonhardiritt in Roßholzen auf dem Samerberg hat Samerberg’s Bürgermeister Georg Huber der neuen Europameisterin zu ihrem einzigartigen Erfolg gratuliert. Er meinte: „Ihre Goldmedaille und der Titel als Europameisterin sind nicht nur ein Beweis für Ihr Talent und Ihre harte Arbeit, sondern auch ein Zeichen für Ihre Entschlossenheit und Ihren Willen, Spitzenleistungen zu erbringen. Sie haben die Farben unserer Gemeinde auf internationaler Bühne erfolgreich vertreten und sind ein Vorbild für unsere jungen Sportlerinnen und Sportler. Ihre erstaunlichen Fähigkeiten im Sattel haben auf dem pferdeliebenden Samerberg viele junge Reiter inspiriert. Ihre Leistung ist ein Beweis dafür, dass Träume wahr werden können, wenn man hart arbeitet und leidenschaftlich bei der Sache ist. Möge dieser Erfolg nur der Anfang einer glänzenden Karriere mit vielen weiteren Siegen und Auszeichnungen sein.“

Wir haben mit Leonie Saugspier am Rande des Leonhardiritts auf dem Samerberg
ein Interview geführt.

Was ist „Working Equitation“ für eine Sportart im Reiten?
Working Equitation ist eine Reitsportdisziplin, die auf die unterschiedlichen europäischen Arbeitsreitweisen zurückzuführen ist. Die südeuropäischen Arbeitsreitweisen bilden zudem die Grundlage des heutigen Westernreitens und hatten früher eine elementare Bedeutung in der Landwirtschaft. Working Equitation setzt sich heutzutage aus vier Komponenten zusammen, die alle auf Basis der klassischen Dressur geritten werden. Neben einer Dressurprüfung besteht die Working Equitation Prüfung aus einer Stil-Trail sowie Speed-Trail Prüfung. Den Abschluss bildet zumeist das beim Publikum bekannte Rindertreiben.

Ich habe vor Jahren mit Dressurreiten angefangen und war an Westernreiten nicht so interessiert. Dann bekam ich die Chance, ein Pferd zu reiten, das bereits in Working Equitation Erfahrung hatte. Da bin ich dann mit diesem Pferd weiter in diese Richtung gegangen. Später habe ich ein eigenes Pferd bekommen, die „Dakota“ und habe mit diesem Pferd dann auch „Working Equitation“ trainiert.

Welche Vorbereitungen haben Sie für diesen Wettbewerb getroffen,
um sich auf Ihr Bestes vorzubereiten?

Ich trainiere täglich, außer Mittwoch und Sonntag. Einmal in der Woche habe ich Training mit einem Trainer. Eine Trainingseinheit dauert ca. eine halbe Stunde bis zu einer Stunde. Je näher der Wettkampf rückte, desto mehr habe ich mich natürlich mit dem Pferd auf die Problemstellen konzentriert, damit diese besser und besser funktionieren und die Fehler da weniger werden und man das besser in den Griff bekommt.

Können Sie uns von Ihrem Wettkampferlebnis erzählen?
Gab es Momente, die besonders herausragten?

Es war ein sehr emotionales Erlebnis, sehr aufregend, aber auch sehr schön, einfach weil einmal alles sehr gut funktioniert hat. Es hat so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe.
Sehr viel musste ich mich dabei auch mit mir selbst beschäftigen und meine Emotionen besser in den Griff bekommen. Ich bin ein sehr aufgeregter und emotionaler Mensch. Das ist für das Pferd jedoch nicht so gut, weil es die Nervosität spürt. Ich musste also einen Weg finden, mich selbst zu entspannen. Die größte Herausforderung war daher die Selbstdisziplin. Außerdem der Wille, den Wettkampf bis zum Ende durchzuhalten.

Wie wichtig war das Unterstützungssystem,
bestehend aus Trainern, Teamkollegen und Familie, für Ihren Erfolg?

Die familiäre Unterstützung war extrem wichtig. Natürlich schon alleine von den finanziellen Voraussetzungen, aber auch von den Freunden und dem Trainer, ohne die ich es hätte nicht schaffen können. Meine Mutter hat mich zum Wettkampf begleitet. Sie ist immer auf jedem Turnier mit dabei.

Welche Bedeutung hat diese Goldmedaille für Sie persönlich?
Unmittelbar nach dem Wettkampf war es für mich noch gar nicht real. Es war so überwältigend. Vor allem, dass ich von allen Prüfungen dann auch in der Gesamtwertung den ersten Platz belegt habe. Mittlerweile bin ich sehr stolz darauf, was ich mir in all den Jahren mit dem Pferd erarbeitet habe. Vom Moment an, wo ich Laufen konnte, bin ich bereits auf einem Pferd gesessen, aktiv Reiten tue ich seit meinem sechsten Lebensjahr. Ich reite also schon aktiv seit 12 Jahren. Mit meinem jetzigen Pferd reite ich drei Jahre und vier Monate.

Haben Sie bereits Pläne für die Zukunft
in Bezug auf Ihre sportliche und berufliche Karriere?

Eigentlich stünde ja jetzt die Weltmeisterschaft an. Diese gibt es jedoch nicht in der Jugend, sondern nur bei den Senioren. Da ich in diesem Jahr mein Abitur schreibe, möchte ich mich jetzt zunächst darauf konzentrieren. Während der Europa-Meisterschaften musste ich die Schule etwas vernachlässigen, auch während der Qualifikationsturniere davor. Nach dem Abitur ist natürlich im Reitsport noch Potenzial nach oben und dem werde ich mich dann auch stellen. Beruflich möchte ich dann auch etwas mit Pferden machen. Bereits jetzt gebe ich Reitunterricht, reite mit anderen Pferden. Vielleicht gehe ich in die Ausbildung von Pferd und Reiter, auf jeden Fall Reitsport. Vielleicht mache ich eine Ausbildung als Pferdewirt oder studiere Pferdewissenschaften.

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